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In Erinnerung an Emma Hess

Emma Hess auf einem Foto von 1969

Diese Website ist Emma Hess gewidmet, die in den 30er Jahren, während des Zweiten Weltkrieges, die Werke ihres Bruders Louis Christian Hess rettete. Um der Naziverfolgung zu entkommen, floh er nach Messina (Sizilien), wo Emma lebte. Als dann auch der Krieg in Italien ausbrach, vertraute Christian Hess ihr seine Arbeiten an und reiste in die Schweiz, um dort Asyl zu beantragen. Hartnäckig bewahrte Emma die Werke 30 Jahr lang auf, in der Überzeugung, sie eines Tages zu veröffentlichen und die Wertschätzung des Publikums zu erhalten.
Danke Emma! Die Besucher der Internetseite werden es sicherlich zu schätzen wissen, wenn sie heute diese exklusiven Bilder anschauen können, die uns für einen kurzen Augenblick die Schrecken der dunkelsten Zeit der Deutschen Kunstgeschichte vergessen lassen. Es wird das Werk eines Künstlers wiederbelebt, das durch seinen frühen Tod mit 48 Jahren im Krankenhaus in Schwaz nach einem Fliegerangriff in Innsbruck Gefahr lief, in Vergessenheit zu geraten.

Luftangriff auf Messina

Sommer 1943 – Zwei Ansichten (Tag und Nacht) der anglo-amerikanischen Luftangriffe auf den Hafen und die Straße von Messina: zwei strategisch wichtige Stützpunkte während des Abzugs der deutschen Truppen aus Sizilien.

Während dieser schrecklichen Zeit landeten die Alliierten in Messina, auf Sizilien. Wegen ihrer strategisch günstigen Position beschossen die Engländer und Amerikaner  Tag und Nacht massiv die Stadt. Messina wurde für die vielen Opfer später mit der Goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Der Bombenhagel war eine ständige Bedrohung für die Werke des Bruders, und Emma rollte sie in verschiedene Hüllen ein und brachte sie in die Luftschutzkeller. Am 16. August 1943 landete die achte US-Armee in Messina, um die Insel zu befreien. Während dort die Kämpfe nachliessen, entflammten sie hingegen in Mitteleuropa. Emma war in ständiger Sorge um ihren Bruder, von dem kein Lebenszeichen kam. Zu jener Zeit legten die Deutschen den gesamten Postverkehr an der „gotischen Linie“ lahm. Kein Lebenszeichen. Nichts. Diese unerträgliche Stille zog sich ein Jahr lang hin, bis am 26. November 1944 das Rote Kreuz die Nachricht seines Todes überbrachte. Trotz der Trauer gab ihr der Gedanke, dass ihr Bruder durch die von ihr geretteten Arbeiten wieder aufleben könnte, Hoffnung und sie suchte immer wieder nach geeigneten Gelegenheiten, die Werke der Öffentlichkeit zu zeigen. Im Jahr 1956 stellte sie einige Bilder in Messina aus, aber die Initiative blieb, in der damals zerrütteten und unsensiblen Provinz, so gut wie unbeachtet. Endlich, fünf Jahre später, wurde ein Projekt konzipiert, das die Wiedergewinnung der Werke Hess’ zum Ziel hatte: eine gewagte und schwierige Herausforderung.
Mit Emmas Hilfe konnten sämtliche Informationen gesammelt werden und es wurde über das Leben des Künstlers recherchiert, über seine bekannten und vermissten Werke, über Initiativen und Ausstellungen der 20er und 30er Jahre, die in verschiedenen Städten Europas stattfanden, über damalige Rezensionen, über Zeitzeugen aus München seine künstlerische Bildungsstätte, die Geburtsstadt Bozen und über Innsbruck, wo seine ersten Ausstellungen stattfanden und wo er starb.
Eine minuziöse, langwierige Arbeit, die auch dazu diente um, aus bestehenden Fotos kann man Bilder finden, und um sein kunstlerische Ausdruck zu erhalten.  Ein Jahr vor dem Abschluss der Arbeiten - alles verlief planmäßig: die Restaurierung der Arbeiten, die Besuche der Kritiker und Journalisten, das Förderprogramm der Wanderausstellung, die Herausgabe des Kataloges – Emma sah ihren Traum verwirklicht - verstarb sie friedlich am 26 September 1973.

Messina 1972 – Emma Hess in ihrer Wohnung mit dem deutschen Kritiker Hans Eckstein. Er reiste ausdrücklich zur Überprüfung der vor kurzem restaurierten Christian Hess-Bilder nach München.

Mittlerweile steht das Projekt unter der Schirmherrschaft des Europaparlaments und wird von der Region Sizilien, dem Goetheinstitut, dem Tiroler Landesmuseum in Innsbruck, dem Münchner Kunstverein, der Gemeinde Bozen und weitern Einrichtungen unterstützt. Die Ausstellung, 26. November 1974 – 06. März 1977, beginnt in Palermo und wandert nach Italien, Österreich und Deutschland  - durch insgesamt 12 Ortschaften. Louis Christian Hess wird an seinem 30. Todestag der Kunstgeschichte zurückgegeben. Mittels Internet ist es heute dem gleichnamigen Kulturverein möglich, Emmas Lebensaufgabe weiterzuführen und die Suche nach Werken global zu erweitern.
Allen begeisterten Besuchern wollen wir Emmas Botschaft weitergeben und Sie auffordern, den Namen und die Kunst Christian Hess’ zu verbreiten.