Ausstellungen 2011

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RABALDERHAUS MUSEUM SCHWAZ  (8 Juli bis 21 August 2011)

 

KÜNSTLERAUGEN - Selbstporträts im Tirol des 20. Jahrhunderts

 

“Das Porträtieren, die Auseinandersetzung mit dem Modell, hat mich gelehrt“, schrieb einmal Markus Vallazza stellvertretend für viele Künstler, „wie einmalig und unverwechselbar jedes Individuum ist und dass der Mensch das aufregendste und rätselhafteste Wesen auf unserem Planeten ist.“
Besonders „aufregend“ ist das „Modell“ für die Künstler naheliegender Weise, wenn es sich dabei um das eigene Ich handelt. Fast von jedem Maler seit der Moderne gibt es zumindest ein Selbstbildnis, festgehalten in der ganzen Bandbreite der stilistischen Ausdrucksmöglichkeiten.
So kennzeichnet auch die vorliegende Zusammenstellung der Selbstporträts von 44 Hauptvertretern der Tiroler Kunst ab 1900 eine außerordentliche Vielfalt an formalen und psychologischen Interpretationen. Die Beschränkung auf Malerei und Zeichnung (sowie andeutungsweise Fotografie und Plastik) wurde gewählt, da in einer Folgeausstellung auch Selbstporträts jüngerer Zeitgenossen in den verschiedenen neuen Medien gezeigt werden sollen.
Jedes der ausgestellten Werke erzählt in komprimierter Form eine Lebens- und Kunstgeschichte, wobei die Darstellungen von einer standesmäßigen Repräsentation über verschiedene Rollenspiele bis zur schonungslosen Selbstanalyse reichen. Vielfach
entstanden die Bilder aus dem Drang nach Selbsterforschung, Selbstdeutung und, ähnlich schriftlichen Tagebüchern, als Versuch, das eigene Er-Leben festzuhalten.
Die Ausstellung ist sowohl chronologisch als auch nach Sinnzusammenhängen wie Künstlerfreundschaften und formalen Kriterien geordnet.

                                                            Carl Kraus & Markus Neuwirth