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				Herr 
				Bürgermeister, Herr Hofrat, Herr Konsul, sehr geehrte Damen und 
				Herren!  
				
		  
				
				Als Leiter 
				des Italienischen Kulturinstituts in Innsbruck freue ich mich 
				ganz besonders darüber, dass sich nun zum wiederholten Male die 
				Gelegenheit ergeben hat, zusammen mit dem Tiroler Landesmuseum 
				Ferdinandeum eine kulturelle Initiative zu setzen und zwar ganz 
				in jenem Geist freundschaftlicher Zusammenarbeit, der es uns 
				schon ermöglichte eine etruskische Ausstellung und eine 
				Ausstellung der venezianischen Kupferstecher hier zu 
				präsentieren.  
				Ich bin daher dem Direktor des Landesmuseums, Hofrat Dr. Erich 
				Egg, sehr dankbar, da er sogleich meinen Vorschlag aufnahm, auch 
				her in Innsbruck die Ausstellung “Christian Hess“ zu zeigen. Es 
				handelt sich dabei schon beinahe um eine Wiedergutmachung  an 
				dem Künstler, dessen Werk man so lange und in nicht 
				gerechtfertigter Weise vergessen hat und das wir nun wieder 
				vorstellen möchten.  
				Mein Dank gilt in gleichem Masse auch den Herren Ardizzone und 
				Cinquegrani, der bei dieser Eröffnung zugegen sein wollte und 
				dazu aus dem fernen Messina angereist ist. Bei der Gelegenheit, 
				darf ich auch, Frau Cinquegrani sehr herzlich begrüβen 
				die Nichte des verstorbenen Malers. In Messina hat Hess ja sehr 
				lange gelebt und gearbeitet, sodass man ihn schlieβlich 
				auch den ‘Ma1cr von Messina’ nannte. Ohne ihre Mitwirkung und 
				ihre Groβzügigkeit 
				hätten wir dose Ausstellung nicht machen können. 
				 
				
				 Es 
				fällt sicher anderen die Aufgabe zu, von Hess, von seinem Leben 
				und seinem Werk zu sprechen und ich wünsche mir, dass man au 
				diesem Anlass dieser Ausstellung in Innsbruck, sehr viel über 
				ihn sprechen und schreiben möge. Diese Retrospektive würde 1974 
				in Messina/Sizilien zusammengestellt, wo die Schwester des 
				Malers gelebt hat, die einen Grossteil seiner Werke verwahrte. 
				Sie wurde ermöglicht durch die entschlossene Hilfeleistung von 
				Seiten der Regionalregierung Siziliens und durch das 
				Goethe-Institut, immer unter der Leitung der zuvor erwähnten 
				Persönlichkeiten und unter dem Ehrenschutz des Europäischen 
				Parlaments. Die Ausstellung wurde bereits in Palermo, Padua, 
				Genua, Triest, Bozen, Turin, Mailand und Rom gezeigt.  
				Die Zwischenstation in Innsbruck, noch vor Zürich, Wien und 
				München, wo Hess zum Künstler reifte, hat bestimmt ihre 
				Bedeutung: sie ist, meiner Meinung nach, eine wohlverdiente 
				Verneigung vor einem Künstler aus diesem Land. Hess wurde 1895 
				in Bozen geboren. Sizilien, Tirol und München als Studienort, 
				das sind die Pole im Leben und Werk des Künstlers, die von zwei 
				Kulturkreisen bestimmt werden, dem mitteleuropäischen und dem 
				mediterranen.  
				Unsere Aufmerksamkeit gilt deshalb dem Werk eines Künstlers, der 
				auf Grund seiner Bildung unseren beiden Kulturen angehört.  Und 
				ich würde mir sehr wünschen, dass dank der notwendigen 
				Zusammenarbeit von Körperschaften. Instituten, regionalen und 
				kommunalen Behörden und nicht zuletzt auch der Universität, 
				unsere gemeinsame Tätigkeit auf kulturel1er Ebene in ihren 
				vielfältigen. Erscheinungsformen in gleichem Masse intensiv 
				weitergehen möge, so wie es bis jetzt geschehen ist. Sie trägt 
				zur weiteren Annäherung und zum gegenseitigen besseren Verstehen 
				bei und bedient sich dazu einer Sprache, die international ist.
				 
				Für die Zusammenarbeit, die uns stets gewährt wurde und die - so 
				bin ich sicher - uns auch in Zukunft gewährt werden wird, möchte 
				ich mich nun anlässlich der Eröffnung der Ausstellung eines 
				Malers, der sein Leben der Kunst und der Freiheit des Geistes 
				gewidmet hat und der in fernen Sizilien die Natur und die 
				Menschlichkeit seiner Bewohner zum Freund gewann, bei allen sehr 
				herzlich bedanken.  
				Somit erklare ich diese Ausstellung für eröffnet. 
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