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Die artistische Produktion von Christian Hess hat den
Modebereich nicht ausgelassen, und ging von den Stoffen, der Kleidung im
Allgemeinen bis hin zu den Tapeten. Viele seiner Bilder und Entwürfe, ohne von
der Idealisierung der Kostüme und der Theatermasken zu sprechen, die in der
Galerie unter dem Abschnitt Bühnenbildnerei zu finden, zu sprechen, begrenzen
sich nicht auf die Tendenz der Zwanziger und Dreißiger Jahre, sondern haben die
Absicht spezielle, innovative Vorschläge hervorzubringen.
Nicht aus Zufall bereitete der Maler in diesen Jahren die
Zeichnungen für die Textilfirma in Krefeld vor, von denen er einen monatlichen
Scheck über 300 Mark erhielt. Es ist sehr wahrscheinlich anzunehmen, dass er
weniger für die Probemodelle in den Ateliers zeichnete, als das er mehr Modelle
des letzten Schreies vorschlug und sie durch seinen eklektischen Pinsel auf
Papier brachte, und um so einen gewagteren Seidenausschnitt in Perlgrau, Rauch
von London oder in lebhaften Farben sowie für die Bademode und andere
Kleidungsstücke nicht nur Sommermode aber für alle Jahreszeiten sowie Schals,
Fuchspelzen und Kopfbedecken unterschiedlichster Art, vorzuschlagen.
In die Praxis umgesetzt ist die
"stilistische", Malerei von Hess ein Teil
der weiblichen Modeevolution der Zwanziger
Jahre, sie trägt viel dazu bei. Sie verliert
an ihrer Schamhaftigkeit, an ihrer Strenge,
sie wird viel freier und verdeckt weniger.
Hess liebte die Mode so sehr, dass er sich
auf seinen Reisen, ein kleines Bild mitnahm
"Modell mit Halstuch" aus dem Jahr 1931,
dass für ihn eine Art "Maskotte" darstellte.
Wie ein Poster, aber 70 Jahre früher |
![](../a-pagine/1930-5-g.jpg) |
Paar im Badeanzug
(Messina 1930) Ölgemälde cm 100
x 80
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Bleiben wir immer im Bereich der Werbung, da
währe noch etwas interessantes zu
verzeichnen, es geht um eines der Bilder
aus der Produktion von Hess, dass
anscheinend um fast 70 Jahre eine Werbung
Anfang des dritten Jahrtausends voraus ist,
es geht da um eine Werbekampagne von Unites
Colors of Benetton. Es ist das Gemälde "Paar
im Badeanzug", ausgeführt vom deutschen
Maler in Messina im Sommer 1930, zu sehen
ist ein junger Sizilianer mit dunkler Haut,
der eine schöne Blondine mit weiß -roser
Hautfarbe an der Hand hält, beide stehend,
haben farbige Badeanzüge an, eine sehr
gewagte Mode für diese Zeit. Nun gut, das
gleiche Thema nur natürlich mit moderneren
Subjekten, erscheint am Ende des 20.
Jahrtausends in einer enormen Grafie,
Plakate und Poster des Unternehmens aus
Treviso, deren Produkte in aller Welt
bekannt sind. Die selbe Frontseite der
Personen, wie auf dem Bild von Hess, der die
multikulturelle Menschheit befreit auch von
deren Kleidungstücken darstellen wollte,
findet sich in einer Aufnahme des Fotografen
Oliviero Toscani wieder, auf dem Poster,
dass so dem des Bildes von Hess aus dem Jahr
1933 ähnelt. Mit einer Arbeitweise die an
den fotografischen Schnitt der deutschen
Schule der "Identifizierten Objektivität",
erinnert und die trotz allem den nationalen
Bereich überwinden.
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Ein Wandteppich aus dem Jahr 1941 für das
Schloss Nymphenburg |
![](../galleria-grafica/bozzetto-nymphenburg-3.jpg)
Was die Kunstteppiche angeht,
ist an einen Entwurf für einen
Wandteppich von Hess zu
erinnern, den er für das Schloss
Nymphenburg in München
ausgeführt hat.
Auf dem Foto
einer vorweggenommenen Studie (
leider in Schwarz- Weiß) notiert
der Maler, dass der Wandteppich
bei Beendigung der Arbeit, etwa
die Dimension von fünf
Quadratmeter haben wird. Das
Thema – ohne Titel- vermittelt
diese wehmütige Atmosphäre die
sich, während der Jahre des
zweiten Weltkrieges auf die
Gärten von Schloss Nymphenburg
gelegt hatte, einem Ort bekannt
für die Möglichkeit auszuspannen
und für heitere Zusammenkünfte.
Bei denen von Hess dargestellten
Personen, handelt es sich
vorwiegend um Frauen und Kinder
die unter einem düsteren Himmel,
den Brunnen mit den Pferden
umkreisen. Die einzige männliche
Figur stellt einen Soldaten
dar, mit eingegipsten Arm und in
Begleitung eines Mädchens. Man
kann sich gut vorstellen, dass
es sich um zwei Verlobte
handelt, die sich nach langer
Zeit in Schloss Nymphenburg
einfinden, weil er zur Genesung
kurzzeitig vom Militärdienst
freigestellt wurde.
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