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Strand in Wismar
1924- Hess mit
seiner Freundin Lola neben der Sandskulptur |
(dma) -
Die Zerstreuung der Werke von Louis Christian
Hess ist vor allem auf das ständige Umherziehen, um der
Naziverfolgung zu entkommen zurückzuführen. Das betrifft nicht
nur seine Gemälde, seine Acquarelle und Grafiken aber vor allem
seine Skulpturen, bei denen es schwieriger war sie auf der
Flucht mit ins Exil von der Schweiz nach Sizilien und von
Sizilien in die Schweiz mitzunehmen. Unter seinen Skulpturen
gibt eine, die besonders außergewöhnlich ist und von der
Bedeutung her fast prophetisch erscheint die "Sphinx mit dem
Lolagesicht" aus dem Sand des baltischen Meeres modelliert, zu
Ehren einer Freundin, während eines Urlaubes im Sommer 1924 in
Wismar.
Eine Skulptur von kurzer Lebenszeit, doch unsterblich durch ein
Foto mit dem Meister an der Seite und seiner Freundin. Auf der
Rückseite des Fotos notierte Hess scherzhaft: "Lola und ich in
Kairo", als ob er sich in Ägypten befinden würde. Doch die
Sphinx war nichts anderes, als die Vorbotin einer höhnischen
Metapher des Verlorengehens, die sich Jahrzehnte später über
seine Bilder hermachen würde und von denen heute nur noch eine
Dokumentation übriggeblieben ist und deren Schicksal man nicht
kennt.
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