Hans Eckstein
1898 - 1986
Deutscher
Akademiker, Historiker der Architektur und
Kunstkritiker.
Seine Bildung
beginnt unter der Führung der Kunst- Historiker
Friedrich Gundolf, Karl Jaspers und Alfred Weber und
perfektioniert sich in München mit Gerhart Frankl,
Heinrich Wölfflin und Friedrich Wolters.
Er sah in
Sizilien die Bilder
von Hess, ausgestellt in München
40 Jahre vorher |
Messina 1972- Der Kunstkritiker Hans Eckstein zu
Hause bei Emma Hess, die ihm die Bilder ihres
Bruders Louis Christian Hess sehen lässt, die
Teil der Wanderausstellung zur Wiederentdeckung
sein werden. Eckstein war ein intimer Kenner der
Malerei von Hess, den er zwischen 1929 und 1931
in München, während seiner regelmäßigen Besuche
der Ausstellungen, die von der
avanguardistischen Bewegung Juryfreie
organisiert wurden und dessen Animateur Hess
war, kennengelernt hatte. Unter den zahlreichen
Bildern die von den jungen Künstlern in den
Sälen des Glaspalastet ausgestellt wurden,
Palast der im Sommer 1931 durch einen
mysteriösen Brand zerstört wurde, beeindruckten
ihn besonders die Bilder von Hess durch deren
strukturellen und farblichen Aufbau.
In den, von dem Krieg, überschatteten Tagen,
hatte Eckstein die Spuren von Hess verloren, bis
er 1948 zwei seiner Bilder in der Münchner
Exportschau neben denen von Max Beckmann, Willi
Baumeister, Remigius Netzer, Lamprecht,
Ackermann, sah. In seiner Kritik "Opere d'arte
come articoli di esportazione" reserviert
Eckstein ein Zitat nur für Hess, indem er das
besondere farbliche Talent schätzt und indem er
froh über die Rükkehr in die Ausstellungsszene
von Hess ist. Trotz alle dem, wurde er sich der
Tatsache nicht bewusst, dass Hess zu dem
Zeitpunkt schon seit vier Jahren Tod war. Er
erfuhr es sehr viel später, als er von Emma Hess
nach Sizilien gerufen wurde, um dessen Werke für
die Wanderaustellung zu prüfen. Im Verlaufe des
Besuches fand er einige Bilder wieder, die er
vor 40 Jahren in der Ausstellung in München
gesehen hatte. |
Er beginnt als Assistent im Staatsmuseum und
Archeologischen Institut in Berlin und im Jahre 1925
kehrt er nach München zurück, wo er die journalistische
Karriere einschlägt und für die “Frankfurter Zeitung”,
und “Neue Zürcher Zeitung”tätig ist sowie für zahlreiche
andere Veröffentlichungen, die die Architektur zum
Schwerpunkt haben. Um das Jahr 1927 wendet er sein
Interesse der zeitgenössischen Architektur zu. Er
schreibt zahlreiche Artikel für Zeitschriften wie die“Zeitschrift
für bildende Kunst” in Leipzig, “Werk”veröffentlicht von
der Schweizer Konföderation, “Kunst und Künstler”
herrausgegeben von Karl Scheffler, “Kunst” gedruckt von
F. Bruckmann, und “Die Form”, Zeitung des Deutschen
Werkbund.
Im Jahr 1932 veröffentlicht er zwei
Bücher: “Neue Wohnbauten” und “Die schöne Wohnung” und
im Jahr 1938 “Monographie Vierzehnheiligen” und
“Künstler über Kunst”. Während des 2.Weltkrieges ist er
als Fotograf und Übersetzer von Essays für Künstler und
Archtikten tätig. Nach 1945 arbeitet er noch als
Journalist und Verleger.
Mit besonderem Einsatz arbeitete er für die
Zeitschriften “Deutscher Werkbund” und “Freunde des
Neuen Bauens”,in denen er sich besonders Architektur
–und Kulturpolitischen fragen widmete. Im Jahr 1956 wird
er nach München , in die Direktion der“Neuen Sammlung”,
gerufen, die sich hauptsächlich um die Sammlung
angewandter moderner Kunst und Industriedisegn
kümmert.In den Sechsziger und Siebziger Jahren folgt
eine Zeit intensiver Kritikerarbeiten von Ausstellungen
zeitgenössischer Kunst, dekorativer und projektmäßiger
Kunst.
Zum Anlass der Ausstellung zur
Wiederentdeckung, signierte Hans Eckstein auf
dem Katalog von Christian Hess (Palermo 1974)
eine seiner kritischen Essays.
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