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Paul Flora
Glorenza / Glurns - Val Venosta, 1922
 

Österreichischer Zeichner und Graphiker. In seiner Autobiographie “Dies und Das” (Diogenes Verlag) schreibt er über sich selbst: „…Ich wurde als italienischer Untertan geboren, wurde mit sechs Jahren für zehn Jahre Österreicher, war dann sieben Jahre lang deutscher Staatsbürger und bin seit 1945 wieder Österreicher und als solcher und auch als Humorist nicht besonders heiter, und überhaupt machen mich lustige Leute eher melancholisch“.


 

Ehrung am Grab
des Christian Hess

Innsbruck, 26. November 1974, zum 30. Todestag des Louis Christian Hess:
Paul Flora (Mitte) und Wilfried Kirschl vom österreichischen Künstlerbund (links), mit dem Direktor des Italienischen Kulturinstituts Aldo Lucciarini im Innsbrucker Westfriedhof am Grab des Meisters, welcher in Folge eines Bombenangriffs 48jährig in Innsbruck verstarb. 30 Jahre nach seinem Tod eröffnet in Sizilien – Exil des tiroler Künstlers während des 2. Weltkriegs – die Ausstellung der „Rückkehr“ seiner Werke, unter der Schirmherrschaft des Europaparlaments, der Region Sizilien und des Goetheinstituts, die von Italien weiter nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland wandert.

Der Rabe – sein persönliches Wappentier – ist eines der am häufigsten verwendeten Motive. Seine frühen und sehr lebendigen Arbeiten sind stark von Alfred Kubin geprägt, 1948 wird er Mitglied des Wiener Art Club. Schon vor 1950 erkennt man die sichere Hand in seinen Zeichnungen, der Strich wird fein und zart. 1957 beginnt Flora die Zusammenarbeit mit der Wochenzeitschrift “Die Zeit”. Er vermittelt in seinen Arbeiten kritischen, vielschichtigen Zeitgeist, angreichert mit bissiger Satire, feiner Ironie und gedämpftem Witz.

Der durstige Raabe (2004)
Radierung handkoloriert
cm. 8 x 10

Begegnung (2000) cm. 8 x 11.
Radierung handkoloriert
 

Seit 1970 werden seine Zeichnungen durch effektvolle hell-dunkel Schattierungen unverwechselbar. Flora setzt Farben als weiters Element ein, wie Aquarell und später auch Pastellfarben. Seine jüngsten Zeichnungen beinhalten poetische Elemente: Herbststimmungen, Reiter im Nebel, karge Bäume und einsame, verlassene Häuser.

Zu seinem 75. Geburtstag im Sommer 1997 widmet ihm die Bayrische Kunstakademie eine große Retrospektive. Flora ist mit seinen suggestiven Zeichnungen einer der herausragendsten und beliebtesten Künstler Europas des 20. Jhds. geworden.

Seine Werke finden wir in vielen europäischen Museen, Galerien und Privatsammlungen. Einige Auszeichnungen: 1948 Preis der Tiroler Landesregierung und Preis der Wiener Gesellschaft für Kunstförderung;

Die Erziehung des Raabes (2004)
Radierung handkoloriert cm. 8 x 10

 

Ehrenmitglied der “Zillertalbahn” 1964; Mitglied der Deutschen Kunstakademie in München 1986 und Internationaler Preis “Arte filatelica”, Asiago; 1992 Ehrenbürger der Stadt Glurns; 1999 “Plauenpreis”,
Chemnitz; 2002 Ehrenbürger
der Stadt Innsbruck.