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Hess-Guttuso |
Thematische Verwandtschaft Hess-Guttuso |
(dma)
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Ich kann diese Note nicht schließen ohne vorher
einige spezifische Ähnlichkeiten zwischen der Malerei von Christian
Hess ( Bozen 1895-Schwaz 1944) und die von Renato Guttuso (Bagheria
1912- Rom 1987) festzustellen, die im Laufe der Vorbereitungsstudien
des Projektes der Wiederentdeckung in Betracht gezogen wurden. Genau
in Bezug auf diese thematischen Ähnlichkeiten äußert sich Leonardo
Sciascia in seinem Vorwort des Katalogs von 1974 indem er notiert: |
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Um eine vage Idee von der thematischen Affinität der beiden Maler zu haben, nehme man als Beispiel „Rot-schwarze Häuser“, von Hess ( Sizilien 1930) und „Landschaft von Bagheria“ das Guttuso 1951 gemalt hatte und vergleiche viele andere Gegenstände und Szenen des Insellebens, dass beide in vielen ihrer Bildern und Gemälden darstellten. Man kann feststellen, dass der thematische Verlauf fast gleich ist, nur das Hess, Guttuso 20 Jahre voraus ist. Nicht nur die Dächer sonder auch die Kaktus-feigen, die, die sizilianischen Landhäuser schmücken, inspirieren die beiden Tafeln. Wenn es thematisch dann um die Mafia geht, wird der Vergleich noch verschärft. Christian Hess fängt 1933 einen flüchtigen Moment eines Feuergefechtes mit dem Gewehr der „Lupara“ auf. Guttuso findet das Opfer 1953 in seinem Gemälde wieder “Ermordeter Bauer zwischen den Kaktusfeigen“. Und es gibt noch eine andere Zeichnung in der Hess fortfährt eine schaurige Situation zu beschreiben. Er stellt zwei Figuren dar, die eine Leiche aufheben während ein Reiter scheinbar unberührt von dieser Szene, vorbeireitet, eine nur zu deutliche Anzeige der Omertà (Stillschweigen) die herrscht, die von denen spricht, die später sagen, sie hätten nichts gesehen und nichts gehört. Das sind Gegenstände und Eindrücke die im Abstand von 20 Jahren in beiden künstlerischen Produktionen wiederzufinden sind und keineswegs an Farbe verloren haben. Eine Ideenteilung zwischen den beiden Künstlern ist leicht denkbar und auch das Hess, Guttuso den Weg weist, der ihn seinerseits auf seine Art und Weise geht. Nicht unwichtig erscheint somit, dass 1974, im gleichen Jahr, indem die Region Sizilien Christian Hess mit der Ausstellung der Wiederentdeckung ehrte, Guttuso „LaVucciria“ (Das typische Marktgeschrei in Palermo) malte, ein weiterer thematischer Gleichklang, eine Art von malerischer Fortführung wie eine Art von Erneuerung des Inventars sizilianischer Motive, die Hess 40 Jahre früher in dem Gemälde “Der Wahrsager“, konzentrierte, Bild, dass für die Ausstellung, die von Palermo aus startete und sich in Richtung Bayern zu bewegte, repräsentativ wurde. Guttuso nahm somit mit seinem Meisterwerk "La Vucciria" am Frühlingserwachen der Werke von Hess teil, ein Tribut an dem deutschen Maler, der die Menschlichkeit der Insel, die ihn während seinem Exil aufnahm, so sehr liebte.
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"Sizilianischen Expressionismus” |
Letztendlich kann zu gutem Recht gesagt werden,
dass Louis Christian Hess, der Vorreiter des "sizilianischen
Expressionismus" ist. In der Tat, formte sich in der zweiten Hälfte des
XX Jahrhunderts, unter dem Zeichen des "mediterranen Expressionismus"
eine ausgewählte Gruppe von Inselmalern. Nicht nur Guttuso, sondern auch
andere berühmte Künstler, so Migneco, Gianbecchina, Lia Pasqualino Noto,
Saro Mirabella, Sebastiano Milluzzo, Giuseppe Consoli-Guardo, Renzo Collura, Pippo Bonanno, Bruno Caruso, Michele Spadaro, Ernesto Lombardo,
Giuseppe Gambino, Togo, Tano Santoro, Giuseppe Burgio –um nur einige von
ihnen zu nennen- sie haben den deutschen Expressionismus in sich
aufgenommen und haben ihn in den Werken, nach der Manier von Hess,
aufleuchten lassen.
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