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Das Projekt |
Die vom Schicksal entschiedenen Umstände |
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Auch wenn ich meine journalistische Aktivität seit 1946 hauptsächlich in Messina ausübe, muss ich gestehen, dass ich bis 1960 nichts von diesem außergewöhnlichen Künstler und seiner innigen Beziehung mit Sizilien wusste; obwohl es 1956 grade in Messina eine Retroperspektive einer Gruppe von Werken Hess in der Halle des Institutes „Verona Trento“ gegeben hatte. Diese Kunstwerke wurden von dem Direktor des Kunstinstitutes von Messina, Salvatore Castagna, ausgestellt. Aus unerklärlichen Gründen schenkte ich dieser Ausstellung damals keine Beachtung. Heute glaube ich, dass der Kunstschöpfer unser Treffen auf einen günstigeren Moment verschieben wollte. Ich muss an diesem Punkt vorausschicken, dass ich mich mit Ausstellungen erst seit 1954 beschäftige, seit ich mit meinen Freunden Giuseppe Arbusi und Venero Dominici, beide unter den aktivsten Fotoreporter Siziliens, die „Touristenschau, Messina für die europäischen Länder“, planten: Diese Ausstellung konnte acht Jahre lang mit bescheidenen Mitteln in Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Norwegen, Schweden und in der Schweiz organisiert worden. In jenen Jahren sammelte ich nützliche Erfahrungen im Umgang mit den einzelnen Institutionen in den verschiedenen Ländern, in der Erarbeitung einzelner Kataloge in verschiedenen Sprachen und im Kontakt mit der ausländischen Presse, so unterbrach ich die journalistische Routine mit neuen Aktivitäten. Ich arbeitete als Co- Autor der „Cinegiornale Sicilia“, und von Kurzfilme zum Wiederaufbau, als Verantwortlicher der Presse verschiedener Organe und als Korrespondent des italienischen -staatlichen Rundfunk- und Fernsehsenders RAI. Weiter gab es eine andere neue Arbeitsweise, von mir entwickelt, die mir in einem zweiten Moment auch dabei helfen sollte, das Projekt der Wiederentdeckung Hess zu realisieren: Es handelte sich dabei um eine Serie von Alben von Dokumenten fotojournalistischer Art deren Motive sportlich-, kulturelle- und touristische Ereignisse waren. Schwer vorstellbar ist, dass mein Treffen mit Louis Christian Hess nie zustande gekommen währe, wenn ich nicht im Februar 1960 seine Nichte Luisa ( die im Jahr 1961 meine Frau wurde) kennen gelernt hätte. Jetz beschäftigt sich sie mit einer wichtigen Arbeit, die dazu beitragen sollte, das Leben des Künstlers besser kennen zu lernen. Es ging dabei um die Katalogisierung und die Übersetzung des Briefverkehrs des Onkels Luigi, so wie der Maler in seiner Familie genannt wurde.
Als Luisa mich während unserer
Verlobungszeit ihren Eltern vorstellte, beeilte sich ihre Mutter
Emma Hess mir von dem tragischen Ende ihres Bruders zu erzählen und
von ihrer Sorge, dass seine Werke mit ihm für immer vergessen werden
könnten, nachdem die Hoffnungen die man auf
die Ausstellung in Messina gesetzt hatte nicht erfüllt wurden
waren, aufgrund eines vergesslichen und abwesenden
Provinzialismus. Emma hatte demnach vor, sich an meine berufliche
Erfahrung zu richten. Sie sprach mit solch einer Leidenschaft, als
ob sie mir den Staffelstab übergebe und mich in einer Mission
schicken wollte. "Sind meine Bilder in einem sicheren Ort?" Es war deutlich, dass Emma eine
schwere Last der Verantwortung spürte, aber das Unterfangen die
Kunst von Hess wieder aufzuleben, war gar
nicht einfach, es würde lange Fasen mit sich bringen. und vor allem
bedurfte es an einer ungemeinen Volontariat,
da Emma nicht über die nötigen Mittel verfügte. Sie war jedoch
dermaßen entschlossen, dass mir ihr Appell wie eine Herausforderung
vorkam ganz meinem Charakter entsprechend und so nahm ich sie an. |