Die Wundmale

Das Projekt

Nachforschungen

Monografie 1970

Restaurierung

Voraufführung

Das Ziel

Hess-Guttuso

Die Sanierung der Gemälde

(dma) - Der Grundstein für das Projekt der Wiederentdeckung der Werke von Hess wurde gelegt als in verschiedenen italienischen, deutschen und österreichischen Sitzen die beiden Alben des monografischen Dossiers anfingen zu zirkulieren. Die erste Fase diente zur Bekanntmachung der Initiative um jedoch den Weg weiter zugehen, mussten die Bilder restauriert werden, sie mussten sichtbar gemacht werden, bereit für eine Ausstellung und um sie der Beurteilung der Kritiker zu unterziehen. Diese zwingende Übergänge waren dazu nötig um das Endziel zu erreichen, diese schienen dadurch begünstigt, dass vorteilhafte astrale Verbindungen ein verheißungsvolles Licht auf dieses Projekt warfen. Zeugnis davon war unter anderem mein Treffen mit dem Maler Lionel Fioravanti Massa, letzter Erbe der großen impressionistischen Meister, den ich für die kulturelle Rubrik vom staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender Rai interviewte als im Jahre 1971 die Gemeinde von Messina mit einer wichtigen Ausstellung ihn in den Sälen des Palastes Zanca ehrte.

Max Beckmann
von Hess
aus gesehen

Das Prospekt der Pariser Werke von Max Beckmann, dass im Sommer 1930 im Graphischen Kabinett von München vorgestellt wurde. Die Broschüre stellt eine der berühmtesten Selbstportrait des Meisters aus Leipzig dar. Daneben "Der Schachspieler", von Christian Hess - Ölgemälde 94cmx71(München 1931) der dem Antlitz von Beckmann sehr ähnelt. Hess war mit ihm durch eine ehrliche Freundschaft verbunden.

Bei dieser Gelegenheit sprach ich mit ihm über das Projekt der Wiederentdeckung und machte eine überraschende Entdeckung. Massa aus Genua war deutscher Staatsbürger und erinnerte sich daran Hess in München 1930 während einer Ausstellung von Max Beckmann kennen gelernt zu haben. Ich wusste auch, dass die beiden Maler Freunde waren aber nicht das Hess, Beckmann in einem seiner nun berühmten Bilder“ Der Schachspieler“, einbezogen hatte. Das Bild hängt heute im Moderne Kunstmuseum von Bozen. Zwischen mir und Massa entstand spontan eine gegenseitige Sympathie. Für die Erkundung der Leinen gingen wir in das Haus von Emma, in Via Simeto. Bei sich zu Hause fand Emma zwischen den Papieren ihres Bruders ein Prospekt der Ausstellung von Beckmann, die Massa erwähnt hatte. Sie war in den ersten Julitagen 1930 ausgerichtet worden, im Graphischen Kabinett Nr. 10 in der Briennerstrasse, wo zum ersten Mal die Pariser Bilder von Beckmann gezeigt wurden. „Eine Kunstausstellung“, so steht es in dem Prospekt, „die Dank dem Nachlass und dem Darlehn von Professor Doktor Curt Glaser aus Berlin, Doktor Raemische aus Krefeld, dem Baron von Simolin aus München sowie von Seiten der J.B. Neumann Galerie aus New York und von A. Flechtheim  aus Berlin ermöglicht werden konnte. Die Exposition in München sollte ungefähr drei Wochen dauern, weil Anfang August diese Bilder in eine große Ausstellung von Beckmann in der Kunsthalle von Basel und im Kunsthaus in Zürich ausgestellt werden sollte. Auch wenn über 41 Jahre vergangen waren, belebte dieses Prospekt die Erinnerungen von Massa, der Hess durch die Fotos, die ihm Emma zeigte, wiedererkannte. Dann fing er mit großer Aufmerksamkeit an, die Bilder zu untersuchen und es bestand kein Zweifel für ihn, dass er sich vor dem authentischen Meister befand, den er kennen gelernt hatte.

Vor - und nach dem Eingriff

Hier einige Beispiele der Restaurierung von den Hess Bildern, man kann sie sich durch ein Klick auf die Miniaturen ansehen.

Beideseitig bemalten Leinwände

Trotz der Schäden die, die Bilder durch das Reisen während der Kriege davongetragen hatten sei es möglich die Gemälde in ihren Originalzustand zurück zu versetzen, so die Worte von Massa. Er empfahl die Bilder in Rom, im Labor des Professors Everardo Pavia, in der Via Margutta, neben der Galerie de Paris“ restaurieren zu lassen. Dort stellte Massa permanent aus. Ich organisierte im Einverständnis mit Nuccio Cinquegrani die Operation „ Restaurierung“, der in der Zwischenzeit den Eintrag in das Verzeichnis der Publikationen erreicht hatte. Die Förderung der einzelnen Initiativen der Wiederentdeckung wurde im Namen von zwei sizilianischen Journalisten fortgeführt, ich aus Palermo und er aus Messina. Das alles gab einen besseren organischen Impuls mit den Institutionen, mit der Werbekampagne und mit den Sammlern.
Bei der Rückkehr nach Messina zu den restaurierten Bildern war es nun notwendig geeignete Ausstallungsräume zu finden, wo man sie zusammenstellen und an Spezialisten und der Presse vorab zeigen konnte. Leider befanden sich in dem alten Haus von Emma, in der Via Simeto, keine großen Räume die für eine Ausstellung geeignet gewesen wären, zudem waren sie feucht und das Haus lag am Randgebiet. Und da bot sich ein weiterer glücklicher Zufall, erst vor kurzer Zeit waren die Arbeiten eines neuen Gebäudes vollendet worden, dass sich in einer Lage mit wundervollem Panoramablick befand und wo Emma hinziehen würde. Es schien wirklich so, als ob eine höhere Macht alles in die richtige Richtung lenkte. Die Balkontüren öffneten sich auf das magische Panorama der Meeresenge von Messina, deren Inspiration in vielen Werken von Hess Ausdruck fanden. Die Bilder wurden von Venero Dominici für die Dokumentation des Archivs und für die Werbekampagne des Projektes neu fotografiert. In den Wochen der Aufnahmen, im Haus von Emma, dass sich im vorletzten Stockwerk des Gebäudes befand, brachten er und ich, getrieben von ehrlicher Willenskraft, die Bilder von mal zu Mal auf die Terrasse, um sie zu fotografieren. Um die günstigste Ausgangsstellung für die Bilder zu haben, wählten wir die ersten Stunden des Nachmittags bis die Sonne kurz vor dem Untergang stand. Dominici handhabte zwei Rolleiflex- Apparate mit dem typischen Fotogramm 6x6. Jedes Bild wurde in Schwarz Weiß aufgenommen, Negativ, Farbe und mit verschiedenen Schnappschüssen auf einem Kodakkchromefilm für die Diapositivs in Farbe. Die am besten gelungenen Diapositivs sollten dazu dienen, eine Serie zur Vorführung der Slides auf einen Bildschirm zu bilden die zu Werbezwecken ausgenutzt werden sollten.
 

Die Gemäldesammlung der Wiederentdeckung

Als die Fotoserie beendet wurde, wurden die restaurierten Bilder, miteingeschlossen die Bilder der Sammler, an die Wände des Salons  und in den anderen Zimmern der neuen Wohnung von Emma Aufgehangen. So wurde eine außergewöhnliche Gemäldesammlung, zusammengestellt, die den Kunstkritikern, Journalisten, den Kunstvertretern und den Repräsentanten der Institutionen, einen angenehmen Rundgang ermöglichten. Hier ist es möglich die Bilder  Klick zu sehen  sie
lassen unterschiedliche Sichtweisen zu die, die Verantwortlichen davon überzeugten, die Schirmherrschaft der Wiederentdeckung der Werke von Christian Hess zu übernehmen.

Um das letztere Werbemittel ansprechender zu gestalten dachte ich daran, jedem Dia ein zweisprachiges, in Deutsch und Italienisch Verzeichnis beizufügen, möglichst in der Größe des Bildes. In der Tipografie ließ ich auf eine bestimmte Anzahl von Filmen, für eine bestimmte Gruppe an Bildern, Untertitel im Negativ drucken, diese schnitt ich aus und setzte sie an die Base der Dia.. Ich untertitelte ungefähr 80 Subjekte, miteinbegriffen einige Details, und fügte sie in drei verschiedene Kästen „ magazin 77“,der „Rollei-Werke Franke & Heidecke Braunschweig“, bereit um sie den Kunstkritikern, Galeristen, öffentlichen Institutionen und der Presse zu zeigen. Damals, in den siebzigerJahren konnte diese Methode als seiner Zeit voraus betrachtet werden. Auf diese Weise waren die Kommunikationskanäle noch verstärkt, die anfänglich von den beiden Monografischen Alben, illustriert mit der Sammlung von Dokumenten, Fotos aus dem Archiv und den Bildern der Werke die noch nicht restauriert worden waren.