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Nachforschungen |
Unterlagensammlung |
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(dma) - Von zwei Kriegen und der Behinderung von Seiten der Nazis gezeichnet , beschreibt das Leben als Künstler und als Mensch von Christian Hess eine Parabel, wie geschaffen für einen Film. Als Jugendlicher verliert er durch die Lungentuberkulose, im Verlauf von 10 Jahren, seine ganze Familie. Von den sechs Komponenten der Familie überleben am Ende nur er und seine Schwester Emma. Nach einem kurzen Militärdienst wurde er 1916 in die Armee gerufen und den Scheinwerfer zugewiesen, und wurde so unbewusst erleuchtete Zielscheibe. Er musste in die Hölle der Somme und überlebt sie zu seinem Glück
Hess verleugnet den Krieg soweit, dass er sogar Engel in Schützengräben für seine Kameraden malt, die ihn Christl nennen, aufgrund seiner verlorenen Art, die ihn wie einen armen Christus erscheinen lassen und er macht aus diesem Spitznamen seinen Künstlernamen. Einmal die Uniform abgelegt, immatrikuliert er sich an der Bayrischen Akademie der Bildenden Künste und hebt sich sofort von den anderen Künstlern seiner Zeit hervor, die Kunstfachzeitschriften reservieren ihm die Titelseiten, aber die Freiheit seiner künstlerischen Ausdrucksweise wird vom Regime eingeschränkt.
Beim mysteriösen Brand des Münchner Glaspalastes 1931 werden Bilder von Hess und anderen Künstlern zerstört, zeitlich folgt die Auflösung der Bewegung Juryfreie, deren ausschlagebene Kraft er war, die Mitglieder werden verfolgt. Hess geht ins Exil nach Messina, und erlebt das Ende seiner Ehe, er versucht mehrere Male sich das Leben zu nehmen. Verzweifelt sucht er einen Unterschlupf in der Schweiz, und Freunden die nicht mehr da sind. Auf abenteuerliche Weise, gelangt er nach Bayern, wo er von der Gestapo entdeckt wird. Die Entbehrungen bringen ihn in ein Sanatorium. Situationen seines Lebens die ihre Eskalation im Luftangriff auf Innsbruck finden, wo er verletzt, ein Opfer wird. Es fehlt jedoch das wahre Finale, dass sich 30 Jahre später ereignet, in dem Moment, wo die Hauptfigur in Sizilien, durch ihre Werke wieder belebt wird. Die Werke, die von einer mutigen Frau, seiner Schwester, Emma vor den Luftangriffen gerettet worden sind und die sie aufbewahrt, bis sie wiederentdeckt werden. Ich hätte die Geschichte natürlich exklusiv bringen können, aber was hätte eine sensationelle und kurzlebige Nachricht schon gebracht? Um die Kunst von Hess wiederzubeleben, war anderes von Nöten. Die politischen Ereignisse, die sein Leben bestimmt hatten, mussten aufgezeichnet werden, einen Katalog mit seinen bekannten Werken, die von denen es Fotos gab, musste organisiert werden und die leider verschwunden waren, zu diesen fügten sich die Bilder, die restauriert werden mussten, da sie Schäden durch die verschiedenen Transporte, aufgrund der Luftangriffe davon getragen hatten. Der Start der Wiederentdeckung setzte eine reichhaltige Sammlung von Dokumenten, mit zahlreichen Fotos voraus, die alle denen gezeigt werden musste weclche, die Initiative unterstützen würden. Aber in was für eine Form sollte sie präsentiert werden?
Es währe logisch gewesen, dass Material in eine Tipografie zu bringen und einen Katalog herstellen zu lassen, doch fehlten die finanziellen Mittel. So habe ich daran gedacht, eine handgemachte Monografie für ihn anzufertigen, mit dem gleichen System, dass ich für die Alben der Dokumentation angefertigt hatte. Ich sprach darüber mit meinem besten Freund, der wie ein Bruder für mich ist, Venero Dominici, Fotoreporter und Mitarbeiter der Rai, des italienischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehsenders, der mich für Fernsehberichte begleitete, auch für die Dossier über sizilianische Ereignisse und die Ausstellungen in Europa.
Mit seinem Altruismus der ihn ausmachte, erklärte sich Dominici
bereit von Mal zu Mal Aufnahmen für mich zu machen ohne mich dafür
um irgendeine Art von Bezahlung zu beten, so begleitete er mich mit
großem Enthusiasmus bei meiner freiwilligen Arbeit.
Diese Arbeit
teilte ich mit gleicher Begeisterung mit Nuccio Cinquegrani
der schon seit über 10 Jahren von Hess wusste, da er der Mann der
zweiten Nichte des Malers, Antonia, war. Die Zusammenarbeit mit
meinem Schwager, den ich auch in die journalistische Tatigkeit
einführte, erwies sich als sehr wertvoll für die Realisierung des
Projektes. Es waren mehrere Jahre von Nöten, um eine Studie- und
Nachforschungen über das Leben und die Werke von Hess durchzuführen.
Für einige Überprüfungen ging man nach Bayern, nach Bozen, in
seine Geburtstadt, nach Sizilien, wo er im Exil lebte und wo ihn der
junge Guttuso malen sah und abschließend nach Innsbruck, wo der
Maler seine Jugend verbrachte und nach Schwaz wo er später starb.
Emma arbeitete derweilen intensiv an den Übersetzungen von
Dokumenten, und Kritiken. Die Zeugnisse von Hess Werken sind
in Deutschland, Tirol, in der Schweiz und in Sizilien. Sie notierte
sich Daten, Namen, Orte, Episoden die entscheidend für unsere
Nachforschung waren und mit deren Hilfe die Wanderung der Kunstwerke
von Hess in ganz Europa während der Zwanziger und Dreißiger Jahren
zu verfolgen. |